Du bist wahrscheinlich auf diesem Artikel gelandet, weil du oder jemand in deinem Umfeld gerade ein Kind bekommen hat.
Zuerst einmal: Glückwunsch! Kinder sind etwas Tolles, und du kannst dich glücklich schätzen, so eine Reise zu durchgehen.
Und da die Schwangerschaft jetzt vorbei ist, kannst du ja endlich wieder ohne Sorge zur Massage gehen, oder nicht?
Oder ist eine Thai Massage direkt nach der Geburt eher nicht so sinnvoll?
In diesem Artikel erkläre ich dir alles rund um das Thema (Thai) Massage nach der Geburt. Ich bin mir sicher, dass ich deine Fragen beantworten kann. Bereit? Dann los!
Was passiert im Körper nach der Geburt?
Mit der Schwangerschaft hat dein Körper eine enorme Arbeit geleistet. Gleichzeitig stehst du auch vor neuen Herausforderungen.
Hier sind einige Dinge, die dich jetzt erwarten können:
- Rückbildungsprozesse: Die Gebärmutter zieht sich zusammen und die Bauchmuskulatur regeneriert sich. Die Haut sowie das Gewebe brauchen Zeit, um sich zu straffen.
- Hormone: Nach der Geburt sinken Schwangerschaftshormone wie Östrogen und Progesteron stark ab. Währenddessen steigen Oxytocin und Prolaktin – die sogenannten „Stillhormone“. Das kann deine Gefühlslage stark beeinflussen.
- Belastung: Schlafmangel, das ständige Heben des Babys und einseitige Körperhaltungen (z. B. beim Stillen) führen bei vielen zu Verspannungen und Überlastung, insbesondere im Nacken- und Rückenbereich.
All diese Veränderungen zeigen, warum der Körper nach der Geburt so besondere Unterstützung braucht. Und zwar Unterstützung, die individuell auf deine Situation passt.
Was ist eine Thai-Massage und welche Techniken werden verwendet?
Es gibt viele verschiedene Arten der Thai Massage (Traditionelle Thai Massage, Thai Öl Massage, Hot Stone Massage, etc.)
Die traditionelle Thai-Massage ist eine antike Heilmethode, die ihre Wurzeln in der ayurvedischen und der chinesischen Medizin hat.
Sie nutzt Dehnungen und Druckpunktmassagen, mit dem Ziel, Blockaden im Körper zu lösen und den Energiefluss wiederherzustellen.
Techniken, die bei der Thai-Massage häufig angewendet werden:
- Druckpunktmassagen: Stimulieren gezielt lokal die Muskulatur und lockert tiefliegende Verspannungen. Oft sehr intensiv.
- Passive Dehnungen: Lockern Verspannungen und fördern die Beweglichkeit. Wirkt sehr befreiend für den Körper.
- Öl Massagen: Lockern die Verspannungen auf sanftere Weise und lassen einen mental abschalten. Guz zum entspannen.
- Heiße Steine: Nutzt warme Basaltsteine als effektives Hilfmittel bei der Massage. Spendet deinem Körper viel Wärme.
- Kräuterkompressen: Wärmen die Muskulatur und setzten heilsame Wirkstoffe frei. Regt den Lymphfluss an und gut zur Entgiftung.
Die verschiedenen Arten der Thai Massagen sind vielseitig. Aber sind die oben genannten Techniken sinnvoll nach der Schwangerschaft?
Thai-Massage nach Geburt – Ja oder Nein?
Ja, in 95 % der Fälle ist eine Thai-Massage nach der Geburt etwas Fantastisches. Sie kann dir helfen, Verspannungen zu lösen, die Rückbildung zu unterstützen und gleichzeitig deine Energiereserven aufzufüllen.
Hier sind die größten Vorteile für dich als frischgebackene Mutter, und auch die 5% der Situationen, in denen du lieber darauf verzichten solltest.
1. Hilfreich für die Rückbildung
Eine Thai-Massage kann deinen Körper bei der Rückbildung auf viele Weisen unterstützen.
Die gezielte Stimulation des Oberkörpers fördert die Durchblutung (und damit auch im Bauchbereich), was die Heilung des Gewebes beschleunigen kann.
Auch das Lymphsystem wird aktiviert, was hilft, Schwellungen oder Wassereinlagerungen schneller abzubauen.
Gleichzeitig können spezielle Massagetechniken die Haut- und Gewebestraffung verbessern.
2. Unterstützung des Hormonhaushalts (+ gut gegen Baby-Blues)
Die Schwankungen des Hormonhaushalts nach der Geburt können sich stark auf Körper und Psyche auswirken.
Eine Thai-Massage hilft, Stresshormone wie Cortisol zu senken und die Ausschüttung von Glückshormonen wie Oxytocin und Endorphinen anzuregen.
Das kann dir nicht nur dabei helfen, emotional stabil zu bleiben, sondern auch Symptome von Baby-Blues oder postnatalen Depressionen zu lindern.
3. Vorbeugung von Verspannungen in der Babyzeit
Das Tragen, Heben und Stillen deines Babys kann zu einseitigen Belastungen führen, die oft Verspannungen im Nacken, Rücken oder den Schultern verursachen.
Eine Thai-Massage hat gezielte Techniken (Druckpunktmassage + passive Dehnungen), um diesen Verspannungen entgegenzuwirken.
Gleichzeitig fördert sie die Durchblutung, wodurch sich Muskelverhärtungen leichter lösen.
So fühlst du dich nicht nur entspannter, sondern die ganzen täglichen Herausforderungen werden so deutlich einfacher.
4. Risiken der Thai-Massage in der Stillzeit
Du fragst dich wahrscheinlich, ob es irgendwelche Risiken spezifisch in der Stillzeit gibt. In bestimmten Situationen, ja.
Manche ätherischen Öle können zu intensiv für das Geruchsempfinden deines Babys sein. Das kann den Appetit des Babys verderben, oder sogar zu Schwindel führen. Geh sicher, dass nur natürliche Öle ohne Duftstoffe verwendet werden.
Zusätzlich ist es wichtig, Druck auf die Brust oder eine frische Kaiserschnitt-Narbe zu vermeiden. Geb vorher deiner Masseurin immer Bescheid, und stell sicher, dass du dich nur von einer erfahrenen Masseurin behandeln lässt.
5. Kontraindikationen
In bestimmten Fällen solltest du auf eine Thai-Massage lieber komplett verzichten:
- Bei anhaltenden Blutungen
- Bei frischen Geburtsverletzungen
- Bei akuter Thrombosegefahr.
Sprich bitte immer mit deinem Arzt oder deiner Hebamme, bevor du zu einer Massage. Meistens ist es kein Problem, aber sicher ist sicher!
Wann Thai-Massage nach Geburt?
Du kannst eine Thai Massage in Anspruch nehmen, sobald du dich bereit fühlst und es mit deinem Arzt/Hebamme abgesprochen hast.
Wir empfehlen dir aber, in den ersten 6-8 Wochen (Wochenbett) erst mit kürzeren, sanfteren Teilkörpermassagen anzufangen.
Wenn diese dir gut tun, kannst du nach Abschluss des Wochenbetts die Länge auch schrittweise erhöhen.
Höre dabei immer auf deinen Körper: Wenn du dich noch nicht bereit fühlst, dann warte lieber.
Welche Thai-Massage nach Geburt?
Nacken- und Kopfmassage
Eine Teilkörpermassage, die besonders gut ist, wenn du Verspannungen im oberen Rücken oder Nacken hast, ist die Nacken-/Kopfmassage.
Bei Sila Spa München gibt es die als 30 Minuten und als 45 Minuten Massage. So kannst du also gut eine Massage ausprobieren, ohne deinen Körper zu sehr zu beanspruchen.
Außerdem wird die Nackenmassage primär im Sitzen und in Rückenlage angewendet. Also keine Belastung auf den Brüsten.
Schildere uns (oder dem Salon deiner Wahl) trotzdem immer vorher deine Situation. So kann sich die Masseurin besser darauf einstellen.
Fußmassage
Auch die Fußmassage ist eine Teilkörpermassage. In den meisten Massagesalons bedeutet Fußmassage, dass Füße und Beine massiert werden.
Viele unterschätzen die Fußmassage, sie ist eine der entspannendsten Massagen, die es gibt.
Die Fußmassage wird auch primär in Rückenlage durchgeführt, also wieder kein Problem für dich in der Stillzeit.
Auch die Fußmassage gibt es als 30 Minuten Option.
Gute Alternativen zur Thai-Massage
Falls du dich trotzdem noch unsicher fühlst und lieber noch warten möchtest, hier eine Alternativen für dich, mit denen du deine Regeneration auch beschleunigen kannst:
Bewegung und leichter Sport
Sanfte Bewegungen wie Yoga, Spaziergänge oder Rückbildungsgymnastik können eine tolle Alternative sein.
Aber selbst wenn du zur Massage gehst, solltest du versuchen, auch diese Dinge in deinen Alltag mit einzubauen.
Sie helfen dir, Muskeln aufzubauen und deinen Körper zu stärken, während sie gleichzeitig Stress abbauen.
Sanfte Selbstmassage
Auch eine Selbstmassage kann gut tun.
Massiere beispielsweise deinen Nacken, deine Schultern, oder (sehr sanft) deinen Bauch.
Verwende ein neutrales Öl, das für dich und dein Baby angenehm ist, und gönne dir kleine, regelmäßige Auszeiten.
Fazit
Eine Thai-Massage nach der Geburt kann super helfen, die Rückbildung zu beschleunigen, Verspannungen zu lösen und dir den neuen Alltag mit deinem Baby einfacher zu machen.
Fange dabei mit kurzen Teilkörpermassagen an und taste dich langsam voran.
Wichtig: Hör auf deinen Körper und gehe nur zur Massage, wenn du dich bereit fühlst. Und rede immer vorher mit deiner Hebamme oder deinem Arzt.
© alexkich, Maksym Azovtsev, Viacheslav Yakobchuk, AntonioDiaz (Adobe Stock)